Sowohl guter als auch schlechter Stress können Deine Leistungsfähigkeit und Deine Aufmerksamkeitsspanne beeinflussen: Während positiver oder “Eustress” diese Eigenschaften verbessert, hat “Distress”, also die negative Form, den gegenteiligen Effekt.
Eine Umfrage der Techniker Krankenkasse im Jahr 2021 ergab, dass rund 25 Prozent der Deutschen häufig unter Stress leidet.
Während er kurzfristig keine negativen Auswirkungen auf Deine Gesundheit hat, kann chronischer Stress jedoch schwere Erkrankungen wie Schlafstörungen, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwächung des Immunsystems und andere gesundheitliche Probleme verursachen.
Eine dauerhaft aktivierte Stressachse beeinträchtigt zudem weitere hormonelle Regelkreise im Körper, was zu Nieren-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Allergien führen kann.
Was ist Stress?
Wahrscheinlich kennst Du das Gefühl: Du fühlst innere Unruhe, Deine Muskeln spannen sich an und die Atmung wird schneller. Warum reagiert der Körper so, wenn Du zum Beispiel in Zeitnot gerätst, ein schwieriges Gespräch vor Dir liegt oder Du eine folgenschwere Entscheidung treffen musst?
Organismus und Körper reagieren ständig auf innere und äußere Reize, auch Stressoren genannt. Diese Reize erreichen das Gehirn, welches dann eine Reihe biochemischer Reaktionen auslöst. So wird Dein Körper in Alarm versetzt, was Dir hilft, schneller und instinktiv zu reagieren. Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin werden ausgeschüttet. Gehirn und Muskeln erhalten mehr Sauerstoff, Dein Herzschlag beschleunigt sich, Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen und Du bist voll mit Energie. Das Überleben unserer Vorfahren wurde durch diese Reaktion sichergestellt.
Warum entstehen Stressbelastungen?
Auch wenn Du nicht mehr vor einem wilden Tier fliehen musst, durchläuft Dein Körper immer noch die gleichen Prozesse wie vor Urzeiten. Zahlreiche aktuelle Ursachen können Stress genauso auslösen:
- Überforderung,
- Zeitnot, Termindruck,
- Erfolgsdruck, Leistungsanspruch,
- Private und berufliche Auseinandersetzungen,
- Rückschläge, Verluste, Tragödien.
Was sind die Folgen?
Stress ist nicht grundsätzlich negativ. Positiv als sogenannter „Eustress“, kann er in Situationen wie bei Vorbereitungen zu einem Fest, Prüfungen oder einem sportlichen Ereignis hilfreich sein.
Er zeigt sich durch Gefühle von Euphorie, Freude und Begeisterung. Stresshormone sorgen für Wachheit und Konzentration. Kurzzeitige Anspannungen, die nicht als Belastung empfunden werden, können motivieren und helfen, Aufgaben besser zu erledigen.
Die unmittelbaren Auswirkungen von Distress mögen für Dich unangenehm sein, aber sie machen Dich nicht krank. Bei andauernder, langfristiger Belastung ohne Erholung liegen die Verhältnisse anders.
Die Wirkung von Cortisol macht sich in dieser Situation stärker bemerkbar. Denn dann zeigt sich, dass Stress ein Vitalstoff-Räuber ist. Mit einem erhöhten Cortisolspiegel steigert sich auch zeitgleich der Bedarf an Nährstoffen wie B-Vitamine, Zink und Vitamin C.
Hier sind 7 ideale Nervennahrungen gegen Stressbelastungen, die Du unbedingt kennen solltest
1. Haferflocken sind reich an Tryptophan, Vitamin B1 und komplexen Kohlenhydraten. Komplexe Kohlenhydrate versorgen Deinen Körper mit anhaltender Energie. Eine Schüssel Haferflocken zum Frühstück kann ausreichen, den Blutzuckerspiegel über den Tag hinweg zu stabilisieren.
2. In Bananen ist reichlich Tryptophan enthalten, welches Dein Körper in Serotonin umwandeln kann. Daher können sie, obwohl sie kein Fett und weniger Kalorien haben, so glücklich machen wie Schokolade. Auch die Anti-Stress Nährstoffe Magnesium, Kalium und Vitamin B6 sind in der krummen Frucht enthalten.
Tipp: Südfrüchte gehören nicht in den Kühlschrank!
3. Datteln sind Brainfood pur! Sie sind reich an Vitamin B6, haben einen höheren Nährstoffgehalt als Vollkornbrot oder Bananen und sind besonders gut für Verdauung, Muskeln, Knochen und das Immunsystem. Drei bis vier Datteln täglich sorgen für ausgeglichenen Schlaf.
4. Die Avocado ist eine Nährstoffbombe, da sie reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Sie enthält B-Vitamine, Vitamin K, Kalium, Kupfer, Vitamin E und Vitamin C.
100 Gramm Avocado decken bereits einen großen Teil Deines Tagesbedarfs an Vitamin K und Folsäure ab und sind auch reich an Ballaststoffen und Antioxidantien. Avocados sind gut gegen angespannte Nerven.
5. Nüsse, wie Mandeln, Walnüsse und Cashews, enthalten viele gesunde Fette und Magnesium. Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren können die allgemeine Gesundheit Deines Gehirns unterstützen und für Entspannung sorgen. Magnesium trägt zur Regulierung der Stressreaktion des Körpers bei und kann die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin unterstützen. Nüsse sind auch reich an Proteinen und Ballaststoffen, die Deinem Körper anhaltende Energie liefern.
Achtung: Nüsse haben einen hohen Kaloriengehalt!
6. Quinoa& Amaranth: Protein, Magnesium und Eisen sind in den Samen besonders reichlich vorhanden. Wie Bananen enthalten sie ebenfalls Tryptophan. Die aufbauenden Power-Granulate sind besonders ideal für gestresste Veganer und Menschen mit Laktose- oder Glutenunverträglichkeit.
7. Paprika ist die perfekte zuckerarme Nahrungsquelle, denn sie hat noch mehr Vitamin C als Zitronen. Mit ihrem Anteil an Kalium, Eisen und Magnesium bekämpft sie stressbedingte Müdigkeit. Außerdem enthält Paprika Capsaicin, eine Verbindung, die nachweislich entzündungshemmend wirkt und zum Abbau nervlicher Belastungen beitragen kann.
Fazit
Von echter Nervennahrung profitieren Körper und Geist nachhaltig. Du tust Deinem Körper auf Dauer etwas Gutes und musst Dich nicht mit Schuldgefühlen quälen, wenn Du Dich in stressigen Zeiten besonders reich ernährst und trotzdem auf Deine Kalorienzufuhr achtest.