Serotonin – Wirkung, Funktion & Bedeutung für Deinen Körper

Was ist Serotonin?

Serotonin ist eine chemische Verbindung, die in Menschen und fast allen anderen Lebewesen sowie Pflanzen vorkommt. Es hat verschiedene Funktionen als Hormon, Neurotransmitter und Botenstoff im Körper.

Der Stoff Serotonin kann entweder direkt aufgenommen oder vom Körper selbst aus Grundelementen hergestellt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen kann.

Produktion von Serotonin

Serotonin wird hauptsächlich in den enterochromaffinen Zellen der Darmmukosa produziert.

Das Serotonin, das in der Darmmukosa produziert wird, kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren.

Aufgrund der Tatsache, dass Serotonin nicht die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, stellen bestimmte Nervenzellen in unserem Gehirn mithilfe von Tryptophan oder 5- HTP Serotonin für unser Gehirn her.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir Tryptophan aus unserer Nahrung aufnehmen, da sonst die Produktion von Serotonin beeinträchtigt wird.

Welche Aufgaben übernimmt Serotonin im Körper?

Serotonin entpuppt sich als wahrer Alleskönner und erfüllt eine Vielzahl von Funktionen in deinem Organismus.

Serotonin unser Glückshormon und seine Aufgaben im Gehirn

Wie bereits zuvor erwähnt, ist es nicht möglich, dass das Serotonin die Blut-Hirn-Schranke durchdringt. Stattdessen muss es in den dafür vorgesehenen Nervenzellen erst produziert werden. Dafür wird Tryptophan benötigt, das über spezielle Transporter ins Gehirn gelangen kann.

5-HTP aus der Schwarzbohne (Griffonia simplicifolia) ist Blut-Hirn-Schranken durchgängig.

Einfluss auf unsere Stimmung

Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit der stimmungsaufhellenden Wirkung von Serotonin beschäftigen.

Hier eine Studie aus dem Jahr 2007, veröffentlicht in der Zeitschrift „Science“, zeigte, dass Serotonin eine wichtige Rolle bei der Stimmungsregulierung spielt. Die Forscher fanden heraus, dass Serotonin das Wohlbefinden steigert und negative Emotionen wie Angst und Depression reduziert.

Schlaf-Wach-Rhythmus

Es ist unmöglich, langfristig gute Laune zu haben, wenn man keinen erholsamen Schlaf bekommt.

Serotonin ist der Gegenspieler von unserem Melatonin (Schlafhormon).

Wenn es dunkel wird, beginnt der Körper mit der Produktion von Melatonin. Melatonin macht uns müde und sorgt für einen erholsamen Schlaf.

Dieser Prozess wird maßgeblich vom Licht beeinflusst.

Melatonin entsteht durch Umwandlung von Serotonin. Daher nimmt der Gehalt an Serotonin auf natürliche Weise ab, wenn viel Melatonin gebildet wird.

Viele Menschen bemerken dies während der dunklen Jahreszeit. Ein möglicher Grund für den Winterblues könnte die erhöhte Produktion von Melatonin und gleichzeitig reduzierte Herstellung von Serotonin aufgrund des geringen Lichts sein.

Appetit und Sättigungsgefühl

Ausreichende Mengen an Serotonin im Gehirn wirken sich auf den Appetit aus, indem sie ihn hemmen.

Weiter Funktionen

  • Sexualtrieb
  • Regulation der Körpertemperatur
  • Schmerzempfinden

Funktion von Serotonin im restlichen Körper

Herz-Kreislaufsystem

  • Blutdruck
  • Blutgerinnung
  • Weitstellung der Blutgefäße und der Bronchien

Magen-Darm-Trakt

Der Darm produziert den Großteil von etwa 95 Prozent des Serotonins, was einen erheblichen Einfluss auf unseren Hunger und die Verdauung hat. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch überempfindliche Rezeptoren für Serotonin, die zum Reizdarm-Syndrom führen können. Dieses Syndrom geht mit Symptomen wie Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Schmerzen einher.

Ursachen für einen Serotoninmangel?

  • langanhaltender Stress kann die Produktion von Serotonin verringen.
  • Ein Mangel an Vitamin B6 (wichtiger Cofaktor zur Bildung von Serotonin) kann einen Mangel begünstigen
  • Mangel an Vitamin D (Cofaktor bei der Bildung von Serotonin)
  • Du nimmst zu wenig Tryptophan über die Nahrung auf
  • Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen, chronische Darmerkrankungen uvm.

Symptome eines Serotonin Mangels können sein:

  • Angstzustände
  • Antriebslosigkeit und verstärkte Müdigkeit
  • schlechte Laune
  • leichte Reizbarkeit
  • überempfindliche Schmerzwahrnehmung
  • erhöhte Aggressivität
  • Nervosität
  • Panikattacken
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • vermindertes Sättigungsgefühl
  • Konzentrationsstörungen
  • Bluthochdruck
  • Schlafprobleme, da wenn zu wenig Serotonin gebildet wird, auch kein Melatonin gebildet werden kann.

Ist es möglich, dass es zu einem Überschuss an Serotonin kommen kann?

Hormone können sowohl ein Defizit als auch einen Überschuss aufweisen. Das Serotonin-Syndrom (ein überschüssiges Vorkommen von Serotonin) kann durch bestimmte Arzneimittel hervorgerufen werden und erfordert eine umgehende Behandlung. Auch in Verbindung mit Drogen ist ein Übermaß möglich. Ein Überschuss kann im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Fazit:

Serotonin und Melatonin arbeiten gemeinsam daran, dass unser Tag-Nacht-Rhythmus ausgeglichen bleibt. Dies hat Auswirkungen auf unseren Hunger, unsere Leistungsfähigkeit und unser allgemeines Wohlbefinden. Wenn Dein Serotoninspiegel niedrig ist, kannst Du dauerhafte Müdigkeit, Antriebslosigkeit sowie Angstzustände und depressive Stimmungsschwankungen erleben. Besonders im Winter, wenn die Tage kürzer sind und es weniger Sonnenlicht gibt, können diese Probleme verstärkt auftreten. Du kannst jedoch präventiv etwas für Deinen Serotoninspiegel tun, indem Du Dich um die richtigen Nährstoffe in Deiner Ernährung kümmerst. Dazu gehören unter anderem Vitamin D und B-Vitamine sowie Omega-3-Fettsäuren und Magnesium.

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