Antibiotika und Ernährung

Was sind Antibiotika?

Unter dem Begriff Antibiotikum oder Antibiotika (Plural) versteht man künstlich gewonnene Substanzen, die die Vermehrung von mikrobiellen Organismen hemmen sollen. Diese Substanzen werden vor allem in der Medizin eingesetzt, um bakterielle Infektionen und Erkrankungen zu bekämpfen.

Wirkungsweisen von Antibiotika

Um die Ausbreitung der Mikroorganismen zu behindern bzw. zum Erliegen zu bekommen, gibt es bzgl. Antibiotika zwei Möglichkeiten: Die Mikroorganismen werden entweder abgetötet oder an ihrem Wachstum bzw. der Vermehrung gehindert.

Die Verträglichkeit der Antibiotika für den Menschen ist vor allem dadurch begründet, dass nur die Zellwand von Bakterien aus dem Kohlenhydrat Murein aufgebaut ist. Außerdem funktioniert die Proteinbiosynthese von Bakterien durch andere Ribosomen und Enzyme anders als bei uns Menschen. Des Weiteren sind bakterielle Zellen auf die Synthese von Folsäure angewiesen. An allen diesen genannten Punkten können die Antibiotika mit ihrer Wirkung ansetzen, ohne dass menschliche Zellen oder Gewebe dabei stark geschädigt wird.

Jede Art von Antibiotikum hat zudem ein anderes Wirkungsspektrum, das sich in der Vielzahl der Bakterien unterscheidet. Man spricht auch von Breitbandantibiotika, wenn das Mittel gegen sehr viele unterschiedliche Bakterien eingesetzt werden kann.

Gemäß ihrem Wirkungsspektrum können die Antibiotika verschiedene Gruppen zugeordnet werden. Grob lassen sich folgende Wirkungsmechanismen voneinander abgrenzen:

  • Hemmung der Zellwandsynthese
  • Hemmung der Proteinbiosynthese am Ribosom
  • Hemmung der DNA-Replikation
  • Schädigung oder Veränderung der bakteriellen DNA
  • Folsäure-Antagonisten
  • Hemmung des Energiestoffwechsels

Einnahme des Arzneimittels

Generell gültige Regeln, die bei der Einnahme beachtet werden müssen, zu formulieren ist nicht nur schwierig, sondern wäre auch keinesfalls sinnvoll. Individuell müssen die Gesundheit des Patienten, die Art des Präparats sowie die Dosis berücksichtigt werden. Wichtig ist in jedem Fall aber, dass sich betroffene Personen und Patienten strikt an die Anweisungen des Arztes, der Ärztin oder im Beipackzettel orientieren, damit die Therapie die gewünschte Wirkung erzielen kann.

Die Einnahme kann sich so beispielsweise durch die Dosierung, den Einnahmerhythmus, den Abstand zu den Mahlzeiten oder die Verabreichungsform des Wirkstoffes zum Teil stark von Patient zu Patient unterscheiden.

Wechselwirkungen

Die wirkenden Substanzen können durch unterschiedliche Faktoren und andere Stoffe teils sehr massiv und maßgeblich beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, sich vorher über die entsprechenden Wechselwirkungen zu informieren:

Sonnenlicht

Natürlich ist eine übermäßige Bestrahlung der Haut mit Sonnenlicht generell eher zu vermeiden, aber die Einnahme eines Antibiotikums diesen negativen Effekt noch verstärken. Solche sogenannten photosensibilisierende Arzneien machen die Haut noch anfälliger für Hautreizungen. Das kommt daher, dass Strahlung abgespalten wird, sobald die aggressive UV-Strahlung auf die Wirkstoffe im Hautgewebe. Das kann dann zu Schädigungen der Hautzellen führen und schmerzhafte Rötungen, Ausschläge, Blasen oder Juckreiz auslösen.

Am besten sollte daher die direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden und wenn man doch der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, sollte ein entsprechender Sonnenschutz wie etwa Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor regelmäßig aufgetragen werden.

Kalzium

Der Mineralstoff Kalzium kommt vor allem in Milchprodukten vor. Sie machen die größte Gefahr der Beeinträchtigung der Wirkungskraft des Antibiotikums aus, wobei auch andere Mineralstoffe wie etwa Eisen, Zink oder Magnesium ähnliche Effekte bewirken.

Grund für die verminderte Wirkung der Arzneimittel ist eine Mineralkomplexbildung: Dabei verbinden sich die Mineralstoffe mit dem Antibiotikum zu relativ stabilen Komplexverbindungen. Diese wiederum sind sehr schwer löslich und verbleiben daher im Verdauungstrakt. Also können sie nicht wie gewünscht in die Blutbahn gelangen und dort die bakteriellen Mikroorganismen zu bekämpfen.

Grapefruit

Für die Einnahme und die Verstoffwechselung der Wirkstoffe im Verdauungstrakt ist ein bestimmtes körpereigenes Enzym CYP3A4 sehr wichtig und von großer Bedeutung. Werden innerhalb von 24 h sowohl Grapefruit als auch das Antibiotikum zu sich genommen, so wird das Enzym durch Inhaltsstoffe der Frucht gehemmt. Dadurch verbleibt das Arzneimittel länger als nötig im Körper, was wiederum im schlimmsten Falle die Leber oder Nieren schädigen könnte.

Getränke

Bei der Auswahl der Getränke sollte auf den Koffeingehalt geachtet werden. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarz- und Grüntee oder Cola vertragen sich nicht mit dem Arzneimittel, da die Wirkstoffe den Abbau des Koffeins stark behindern. Verbleibt das Koffein länger im Körper bedeutet das zusätzlichen Stress für den Organismus und als Folge sind Herzrasen oder auch Schlafstörungen keine Seltenheit.

Alkohol

Natürlich ist es einleuchtend, dass bei Krankheit auf den Genuss von Alkohol verzichtet werden sollte, um den Körper nicht noch zusätzlich zu belasten. Aber bzgl. des Antibiotikums können durch das Trinken von Ethanol auch Wechselwirkungen eine wichtige Rolle spielen: Je nach Wirkstoff und Art des Medikamentes kann die Wirkung des Antibiotikums gehemmt oder geschwächt sowie die alkoholische Wirkung auf den Körper verstärkt werden.

Sport

Ähnlich wie beim Alkohol gilt, dass der Körper Ruhe braucht, um alle Kräfte für die Heilung und Gesundung mobilisieren zu können. Besonders auch anstrengende Aktivitäten, die das Herz-Kreislaufsystem belasten, sollte tunlichst verzichtet werden. Andernfalls kann es etwa zu Herzmuskelentzündungen kommen.

Allerdings sind leichte und sanfte Bewegungsarten wie Yoga oder ruhige Spaziergänge an der frischen Luft weiterhin sinnvoll.

Ernährung während der Einnahme von Antibiotika

Generell ist es wichtig im Vorfeld mit der medizinischen Betreuung oder in Form einer Ernährungsberatung zu klären, worauf man bei der Ernährung und der Zusammenstellung des Speiseplans genau zu achten ist, damit Nebenwirkungen und Komplikationen vermieden werden können.

Außerdem sollte die Darmflora unterstützt werden, die auch durch den Arzneimittel-Wirkstoff gestört und geschädigt wird. Das natürliche Mikrobiom des Verdauungssystems kann durch den Verzehr zahlreicher unterschiedlicher Speisen repariert werden, die für die Verdauung nützliche Probiotika enthalten. Die lebenden und extra zugeführten Bakterien können die abgetöteten ersetzen und sind besonders zahlreich in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Kefir
  • Joghurt
  • Kimchi
  • fermentiertes Gemüse (z.B. Sauerkraut)

Frische Nahrungsmittel

Eine andere Art, die Verdauung zu unterstützen, ist der Verzehr sogenannter Präbiotika. Darunter versteht man unverdaute Faser- bzw. Ballaststoffe, die den Darmbakterien und dem Mikrobiom als Nahrung dienen. Besonders viele solcher Ballaststoffe sind in frischen Lebensmitteln sowie Obst und Gemüse enthalten.

Die frischen Lebensmittel liefern dem Körper viele Nährstoffe, Enzyme, Energieäquivalente und basische Substanzen, die für einen vitalen Körper sehr wichtig sind. Beispiele für frische, gesunde und reichhaltige Lebensmittel können Folgende sein:

  • schonend gegartes Gemüse (Kartoffeln, Kürbis etc.)oder Gemüsesuppen
  • frisches Obst (Äpfel, Himbeeren, Orangen etc.)
  • kohlenhydratreiche Lebensmittel (Quinoa, Sprossen u.v.m.)
  • frische Salate mit Dressing aus Essig und Omega-3-haltigen Ölen (Lein-, Hanf- oder Walnussöl)

Generell steht bei der Einnahme von Arzneimitteln der (Wieder-)Aufbau einer gesunden Darmflora im Mittelpunkt. Dieses Ziel kann durch ungesunde Ernährungsweisen und -muster nicht oder nur sehr schwer erreicht werden. Daher sollten Patienten und Betroffene folgende Lebensmittelgruppen möglichst meiden oder ganz darauf verzichten:

Zu vermeidende Lebensmittel

  • übermäßige Menge an Zucker
  • Fertiggerichte und Fast Food
  • Sellerie (kann Hautausschläge verursachen)
  • sehr kohlenhydrat- oder glutenhaltige Lebensmittel und
  • Fleisch
  • fettreiche Lebensmittel

Mit dem Konsum von Fleisch sollte auch frühestens rund zwei Wochen nach der Antibiotikaeinnahme wieder langsam begonnen werden.

Wichtig ist auch zu wissen, dass es im Zuge der Antibiotikatherapie vermehrt zu Durchfall kommen kann. Daher ist eine gute Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit und Mineralstoffen und -salzen ebenfalls enorm wichtig. Im Rahmen der Therapie ist eine basenreiche Ernährung zu empfehlen.

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